Den heutigen Tag möchte ich am liebsten komplett streichen. Den kann man direkt abhaken.
Hoch motiviert hatte ich heute eigentlich zum Gewerbeamt gewollt um für das nächste Jahr alles einzustielen. Schließlich soll all die bisherige Arbeit, die ich in dieses Projekt investiert habe, nicht umsonst gewesen sein. Die Druckerei druckt gerade mein eigenes Briefpapier und meine eigenen Visitenkarten auf Holzschliffpappe! Ich meine HALLO?! Ich habe an (fast) alles gedacht!
Alle behördlichen "Okays" habe ich bereits eingeholt. Außer eines.
Jaaaaaa richtig, wenn man in Elternzeit ist braucht man ja für alles einen Extra-Antrag. Man ist nämlich kein normaler Mensch mehr und auch kein normaler Mitarbeiter. Man ist "IN ELTERNZEIT".
Kleiner Exkurs: Das habe ich letzte Woche auch beim Hausarzt gemerkt, bei dem ich mir meine gewohnte Dröhnung Penicillin verschrieben ließ. Ich hatte meine geschätzte 200. Mandelentzündung und der integrierte "Doctore" im Kittel sagte wortwörtlich zu mir: "Krankenschein brauchen Sie ja nicht, weil Sie haben kleines Kind wie ich sehe und heisst, Sie arbeiten nichts." Wow. Wenn das nicht mal die Ironie des Schubladendenkens ist. Made my day... Aber gut, das ist nicht das Thema des heutigen Eintrags.

Ich glaube eine Auswanderung nach Amerika wäre einfacher umsetzbar als ein klitzekleines Nebengewerbe zu eröffnen. Und das nur, weil man auf dem legalen Weg ein paar Euro verdienen will während man zuhause die Familie managt... Also Deutschland ist kein Gründerland, das kann ich schon einmal sagen.
Da werden keine Kieselsteine in den Weg geräumt. Nein. Es sind direkt Steine, für deren Entfernung man mindestens einen Bagger benötigt. Und den habe ich nicht. Aber das ist wohl so gewollt *Zähneknirsch*.

Nun ja, was war passiert? Da mir noch die das letzte Okay der Krankenkasse fehlte bezüglich "ändert sich irgendetwas für mich wenn blablabla..." brachte mich meine innere Stimme vor dem Besuch beim Gewerbeamt dazu, doch noch einmal den telefonischen Kontakt zu suchen. Kurze Warteschleife, nette Dame am Apparat, Vortrag über meine Situation, Weiterleitung, zweite nette Dame, erneuter Vortrag über meine Situation, zweite nette Dame muss erst einmal Luft holen und Erkundigungen einholen und ist nach wenigen Minuten wieder am Apparat. Mit einem Male merkte ich nichts mehr. Schockstarre. Da stand nur noch eine rieeeeesige Zahl im Raum. Riesengroß. Für mich.

Die Krankenkasse ist ab nächstem Jahr selbst zu zahlen. Tadaa, da war sie! Die Botschaft des Tages und die Variabel, die ich in meinen bisherigen Planungen außen vor gelassen hatte. Ich weiß nicht, ob ihr schon mal auf eure Entgeltabrechnung geschaut habt? Dann wisst ihr, wie hoch in etwa so ein Beitrag sein kann. Und es ist dabei ganz unerheblich, ob ihr in diesem Monat etwas verdient habt oder nicht. Der Beitrag ist in voller Höhe ab 1 Euro Zuverdienst fällig. Eiskalt. Das nimmt einem glatt die Luft zum Atmen. Und sämtlichen Raum für Kreativität. Und nur, weil es ein "Sonderfall in der Elternzeit" ist. Kein Wunder, dass die Damen und Herren mir nicht schriftlich diese Nachricht überbringen wollten. Früher, also ganz, ganz früher, wurden die Überbringer schlechter Nachrichten ja gehängt. Also da wollte vermutlich auch niemand so richtig gerne der Bumann sein. Das hat sich bis jetzt wohl gehalten.

Eine derart schlechte Nachricht, nachdem ich letzte Woche meinen "Fotoflow" (ich glaube das nennt sich so, wenn man denkt, man hätte gerade seine persönlichen besten Fotos produziert") hatte...? Draußen bei den Rehen mit einem herrlich lustigen Pärchen. Und jetzt dieser unnütze Behördenkram. Das macht mich wirklich sauer. Und ratlos. Wie viele Fotos muss ich machen, um diese Kosten erst einmal decken zu können? Jetzt heißt es wohl, ganz oder gar nicht. Entweder volle Kraft voraus und nochmal richtig Geld in die Hand nehmen für anderes Equipment, Strategie ändern - oder den Traum platzen lassen wie eine Seifenblase.

Aaaaber da ist ja noch die Lisa - die Lisa, die bereits einige Shootings für "aus dem Leben fotografiert" übernehmen konnte und auch gedanklich schon mitten drin steckt in unserer Blase. Sie sagt "Aaaalex, wir schaffen das.". Und mein Mann sagt "Du schaffst das.". Und meine Eltern sagen "Du schaffst das.". Und ich darf nicht vergessen: Ich hatte ursprünglich vor, die Welt zu retten... Also... Mal sehen wie es weitergeht!

Wir sehen uns in Amerika 😉

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